SiderSpace Kunstausstellung

Be Unique – Be Glocal: StadtFenster 2016

Ausstellung: 02.07.2016 – 30.07.2016

Ausstellungsort: PapierFischer Kaiserstr. 130 76133 Karlsruhe

Transnationaler Faktor, 2016,

Strukturleinendruck, 42 cm x 59,4 cm

Lokalitäten werden zu einem großen Maß auf translokaler Ebene gestaltet. Das Lokale wird von außen gefördert, indem es von einer allgemeinen Vorstellung von sich selbst überformt wird. Das Lokale spiegelt sich selbst im Globalen wider.

Glokale Parallelentwicklung, 2016

Strukturleinendruck, 42 cm x 59,4 cm

Die glokale Einheit entwickelt sich als ein uneindeutiger, sich im dauernden Wandlungsprozess befindlicher Bezugsrahmen, der fortlaufend bestehende Unterschiede aufgreift und weiterentwickelt, ohne dabei auf ein definiertes Ziel hinauslaufen zu können.  </p>

Glokale Dynamik, 2016

Strukturleinendruck, 42 cm x 59,4 cm

Glokalisierung ist ein dialektisches Phänomen mit einer starken Dymnamik. An den einen Ende einer entfernten Beziehung finden Ereignisse statt, die am anderen Ende ganz unterschiedliche Ereignisse hervorrufen. Vielfalt wird nicht nur unaufhörlich produziert oder reproduziert , sondern ist eine Folge.                                                          

Glokale Relativität, 2016

Strukturleinendruck, 42 cm x 59,4 cm

Lokalität und Glokalität sind relativ. Räumlich ist die Dorfgemeinschaft im Vergleich zur Gesellschaft lokal, während die Gesellschaft zum Kulturraum lokal ist, u.s.w.

Individuum, Gesellschaft, System, Menschheit 2016

Strukturleinendruck, 42 cm x 59,4 cm

Der Prozess der Globalisierung entwickelt sich nach Robertson im Zusammenspiel von vier Koordinaten: Individuum, Gesellschaften (Nationalstaatsgesellschaften), das international System der Gesellschaften und die Menschheit im Gesamten.    

Be Unique – Be Glocal: StadtFenster 2016

Eröffnungsrede

Herzlich Willkommen,

als ich mir zum Thema „Globale Entwicklung – Lokale Auswirkung“ Gedanken gemacht habe und darüber wie ich es künstlerisch umsetzen will, bin ich auf den Begriff „Glokalisierung“ gestoßen, den der schottische Soziologe Roland Robertson geprägt hat. Interessant fand ich an dieser Wortschöpfung, die sich aus den Begriffen Globalisierung und Lokalisierung zusammensetzt, dass damit die Gegensätzlichkeit der beiden Begriffe aufgehoben wird und sozusagen eine Einheit aus ihnen entsteht. Daher habe ich den Titel „Be Unique – Be Glocal“ für meine Ausstellung gewählt. Die Werke sollen visuell zum Ausdruck bringen, wie entscheidend die Rolle des Lokalen für die Entwicklung einer globalen Kultur ist.

In diesem Projekt habe ich mich mit den Strukturen der glokalen Dynamik auseinandergesetzt und sie versucht in diesen Werken hier darzustellen. Glokalisierung ist ein offener, sich ständig wandelnder Prozess, der unvorhersehbar und vielfältig gestaltbar ist. Diese Entwicklung kann somit nicht auf eine weltwirtschaftliche Logik reduziert werden. 

Lokale Kulturen kommunizieren und interagieren miteinander, teilweise auf sehr unregelmäßige, ungleichmäßige Weise. So gesehen entsteht eine globale Kultur durch das Miteinander-Verbunden-Sein verschiedenener Lokalitäten. Diese oberflächliche Einheit besteht aber zum großen Teil aus Ungleichartigkeit. Die Dynamik lebt nicht nur von dieser Ungleichartigkeit, sondern sie produziert sie ebenso. Denn das Selbstgefühl und das Bewusstsein einer lokalen Kultur mit ihren individuellen Eigenheiten entwickelt sich erst im Vergleich zu anderen, fremden Lokalitäten.

Mit dem Ausdruck „Be Unique – Be Glocal“ möchte ich die Bedeutung von Individualität für die globale Kultur hervorheben. Unternehmen, Einzelhändler, Freiberufler und Künslter sollten bestärkt werden ihre Ideen zu entwickeln. Auch Konsumenten sollten bestärkt werden sich mehr auf den Mikromarkt zu konzentrieren und individueller in ihrem Konsumverhalten zu handeln.

Jeder ist dazu aufgerufen seinen individuellen Ausdruck im Globalen, beziehungsweise in der glokalen Dynamik, zu finden und zu erkennen.

Diese diffizile Wechselwirkung zwischen Global und Lokal, die sich aus dem individuellen  Handeln einerseits und den Interessen der Gesellschaft, sogar der gesamten Menschheit andererseits ergibt, und den ständig andauernden Prozess beides miteinander in Einklang zu bringen, habe ich  aufgegriffen, und versucht mit der Installation im Schaufenster und einigen Grafiken, die hier zu sehen sind, darzustellen.

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